Die Netzhaut ist das lichtempfindliche Gewebe im hinteren Bereich des Auges und spielt eine zentrale Rolle für unser Sehvermögen. Besonders die Makula, der Bereich des schärfsten Sehens, und die periphere Netzhaut arbeiten zusammen, um uns ein klares und vollständiges Bild unserer Umgebung zu vermitteln.
Viele Netzhauterkrankungen entwickeln sich schleichend und bleiben im Frühstadium oft unbemerkt. Erst wenn bereits irreversible Schäden eingetreten sind, bemerken Betroffene eine Sehverschlechterung. Genau deshalb ist die
Früherkennung durch moderne Netzhautdiagnostik so entscheidend: Sie ermöglicht es uns, Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln, bevor dauerhafter Sehverlust entsteht.
Besonders wichtig ist die regelmäßige Netzhautuntersuchung für:
Unsere hochmoderne Netzhautdiagnostik ermöglicht die präzise Erkennung und Verlaufskontrolle verschiedener Netzhauterkrankungen:
Eine der häufigsten Folgeerkrankungen bei Diabetes mellitus. Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen über Jahre die feinen Blutgefäße der Netzhaut, was zu Durchblutungsstörungen, Einblutungen und Flüssigkeitsansammlungen führen kann. Unbehandelt droht schwerer Sehverlust. Durch regelmäßige Kontrollen mit OCT und Fluoreszenzangiographie können wir Veränderungen früh erkennen und rechtzeitig behandeln.
Bei einer Netzhautablösung löst sich die lichtempfindliche Schicht vom darunterliegenden Gewebe. Dies ist ein augenärztlicher Notfall, der sofortiger Behandlung bedarf. Besonders gefährdet sind Menschen mit hoher Kurzsichtigkeit. Durch Weitwinkel-Fundusbildgebung können wir Risikobereiche frühzeitig identifizieren und präventiv behandeln.
Erbliche Netzhautdystrophien wie die Retinopathia pigmentosa führen zu einem fortschreitenden Verlust der Sehzellen. Die Elektrophysiologie (ERG) und Gesichtsfeldanalyse helfen uns, den Krankheitsverlauf zu dokumentieren und neue Therapieoptionen zu evaluieren.
Hohe Kurzsichtigkeit führt zu einer Dehnung des Augapfels und damit zu Veränderungen der Netzhaut. Dies erhöht das Risiko für Risse, Löcher und Ablösungen. Regelmäßige Kontrollen mit OCT und Weitwinkel-Fundusbildgebung sind hier besonders wichtig.
Die AMD ist die häufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen bei Menschen über 60 Jahren. Man unterscheidet zwischen der trockenen Form mit langsam fortschreitenden Stoffwechselablagerungen und der feuchten Form mit neugebildeten, undichten Gefäßen. Die OCT-Angiographie und Autofluoreszenz-Bildgebung ermöglichen eine präzise Diagnose und Verlaufskontrolle.
Ein plötzlicher Verschluss der Netzhautgefäße führt zu akutem Sehverlust. Mittels Fluoreszenzangiographie können wir das Ausmaß des Verschlusses genau beurteilen und eine gezielte Therapie einleiten. Frühzeitiges Handeln ist entscheidend für die Prognose
Obwohl selten, können gutartige und bösartige Tumoren im Auge auftreten. Die hochauflösende OCT-Diagnostik und Autofluoreszenz ermöglichen eine präzise Beurteilung verdächtiger Veränderungen und die Planung der weiteren Behandlung in spezialisierten Zentren.
Die OCT-Untersuchung ist das Herzstück der modernen Netzhautdiagnostik. Dieses nicht-invasive Verfahren erstellt hochauflösende Querschnittsbilder der Netzhaut – vergleichbar mit einem Ultraschall, aber mit einer Auflösung im Mikrometerbereich.
Einsatzgebiete: Makuladegeneration, Makulaödem, diabetische Retinopathie, Glaukom-Diagnostik, epiretinale Gliose, Makulaloch.
Vorteile: Schnell (Sekunden), schmerzfrei, ohne Kontrastmittel, extrem präzise Darstellung aller Netzhautschichten.
Bei der Fluoreszenzangiographie wird ein spezieller Farbstoff in die Armvene injiziert, der durch die Netzhautgefäße fließt und diese unter speziellem Licht sichtbar macht. So können wir Durchblutungsstörungen, undichte Gefäße und krankhafte Neubildungen erkennen.
Einsatzgebiete: Diabetische Retinopathie, Gefäßverschlüsse, feuchte AMD, entzündliche Netzhauterkrankungen.
Wichtig: Die Untersuchung dauert etwa 10-15 Minuten. Durch die Pupillenerweiterung ist das Sehen für einige Stunden verschwommen – bitte planen Sie entsprechend und fahren Sie nicht selbst Auto.
Die Autofluoreszenz-Bildgebung macht Stoffwechselprodukte (Lipofuszin) in der Netzhaut sichtbar, die bei degenerativen Erkrankungen vermehrt auftreten. Diese Methode ist besonders wertvoll bei der Beurteilung von Frühstadien der AMD.
Einsatzgebiete: Trockene AMD, erbliche Netzhautdystrophien, Beurteilung des Krankheitsverlaufs.
Elektrophysiologische Untersuchungen messen die elektrische Aktivität der Netzhaut und des Sehnervs auf Zellebene. Diese speziellen Verfahren kommen bei erblichen Netzhauterkrankungen, unklaren Sehstörungen und zur Differenzialdiagnostik zum Einsatz.
Die OCT-Angiographie ist eine revolutionäre Weiterentwicklung: Sie stellt die Netzhautgefäße in 3D dar – und das
ohne Kontrastmittelgabe. Besonders die kleinsten Kapillaren werden mit dieser Methode extrem detailliert sichtbar.
Einsatzgebiete: Feuchte AMD, choroidale Neovaskularisation (CNV), diabetische Makulopathie, Gefäßveränderungen bei Glaukom.
Vorteile: Keine Kontrastmittelinjektion, sehr schnell, beliebig oft wiederholbar, ideal für engmaschige Verlaufskontrollen.
Hochauflösende Farbfotos der Netzhaut dokumentieren den aktuellen Zustand und ermöglichen einen direkten Vergleich bei Folgeuntersuchungen. Die Weitwinkel-Technologie erfasst dabei auch die periphere Netzhaut bis weit nach außen.
Einsatzgebiete: Verlaufskontrolle bei allen Netzhauterkrankungen, Früherkennung peripherer Veränderungen, Dokumentation von Muttermalen und Narben.
Die Perimetrie untersucht Ihr Gesichtsfeld systematisch und deckt Ausfälle auf, die durch Netzhaut- oder Sehnervenschädigungen entstehen können.
Einsatzgebiete: Glaukom, Netzhautablösungen, tumoröse Veränderungen, neurologische Erkrankungen mit Auswirkung auf das Sehen
Unsere hochmodernen Untersuchungsmethoden bieten Ihnen maximale Sicherheit. Wir können selbst kleinste Veränderungen frühzeitig erkennen und rechtzeitig gegensteuern – oft lange bevor Sie selbst etwas bemerken würden.
Bei Bedarf arbeiten wir eng mit Ihrem Hausarzt, Diabetologen, Internisten oder Onkologen zusammen. So stellen wir sicher, dass Sie eine umfassende, aufeinander abgestimmte medizinische Versorgung erhalten.
Alle Untersuchungsergebnisse werden digital archiviert. Bei Kontrolluntersuchungen können wir aktuelle Bilder direkt mit früheren Aufnahmen vergleichen und selbst kleinste Veränderungen erkennen. Sie sehen buchstäblich die Entwicklung Ihrer Augengesundheit.
Die präzisen Messdaten ermöglichen uns eine individuell auf Sie zugeschnittene Therapie. Wir sehen genau, wo Behandlungsbedarf besteht und können den Therapieerfolg objektiv kontrollieren.
In unseren modernen Praxen arbeitet ein erfahrenes Team aus Spezialisten für alle Bereiche der Augenheilkunde, damit Sie die Welt immer klar im Blick behalten.
Dr. Med. S. Wawrzyniak
Facharzt für Augenheilkunde
Dr. Med. M. Rose
Facharzt für Augenheilkunde
Dr. Med. K. Brasse
Facharzt für Augenheilkunde
Dr. Medic. Elena Rotaru
Facharzt für Augenheilkunde
Asem Hizzani
Assistenzarzt
Dina Hamdan
Assistenzärztin
Moderne Bildgebungsverfahren liefern uns hochpräzise Einblicke in Ihre Netzhautstruktur. So können wir Erkrankungen wie Makuladegeneration, diabetische Retinopathie oder Netzhautablösungen bereits im Frühstadium erkennen und rechtzeitig behandeln.
Nein, die meisten Untersuchungen sind völlig schmerzfrei. OCT, OCT-Angiographie, Fundusfotografie und Autofluoreszenz erfolgen berührungslos. Lediglich die Pupillenerweiterung mit Tropfen kann kurzzeitig etwas unangenehm sein.
In den meisten Fällen nicht. Die OCT-Angiographie ermöglicht eine detaillierte Gefäßdarstellung ohne Kontrastmittel. Nur bei bestimmten Fragestellungen setzen wir die klassische Fluoreszenzangiographie mit Farbstoffinjektion ein – dies besprechen wir vorab mit Ihnen.
Für viele Netzhautuntersuchungen erweitern wir die Pupillen mit Tropfen, um einen vollständigen Einblick zu bekommen. Die Wirkung hält etwa 3-6 Stunden an. In dieser Zeit sehen Sie verschwommen und sind lichtempfindlich.
Bitte fahren Sie in dieser Zeit nicht selbst Auto und bringen Sie idealerweise eine Begleitperson mit oder nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel.
Das hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Bei Diabetes, AMD oder anderen chronischen Netzhauterkrankungen empfehlen wir in der Regel Kontrollen alle 3-6 Monate. Bei akuten Problemen oder während einer Therapie sind kürzere Intervalle notwendig. Wir erstellen gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Vorsorgeplan.
Dr. S. Wawrzyniak
Dr. K. Brasse
Butenwall 22
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