Das Wichtigste auf einen Blick
Drusen sind gelbliche Ablagerungen unter der Netzhaut, die vor allem mit zunehmendem Alter auftreten. Sie bestehen hauptsächlich aus Stoffwechselprodukten wie Lipiden und Proteinen. Die meisten Menschen über 60 Jahre haben kleine Drusen, die häufig keine Beschwerden verursachen. Größere oder zahlreiche Drusen können jedoch ein Frühzeichen der altersbedingten Makuladegeneration sein. Eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle ist wichtig, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Seit November 2024 steht mit der Photobiomodulation erstmals eine von der FDA zugelassene Behandlung zur Verfügung, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann.
Was sind Drusen?
Drusen sind fokale Ansammlungen von extrazellulärem Material, die sich zwischen der Netzhaut und der darunter liegenden Gewebeschicht bilden. Genauer gesagt lagern sie sich zwischen der Basalmembran des retinalen Pigmentepithels und der Bruch-Membran ab. Diese Ablagerungen erscheinen bei der augenärztlichen Untersuchung als kleine, gelblich-weiße Punkte oder Flecken im hinteren Augenbereich.
Der Begriff stammt aus der Mineralogie und wurde erstmals 1855 von F.C. Donders in der Augenheilkunde verwendet. Bei seiner Untersuchung einer 80-jährigen Patientin entdeckte er kugelförmige Ablagerungen unterhalb der Netzhaut, die er aufgrund ihrer Beschaffenheit mit Kolloidgewebe verglich.
Wie häufig kommen Drusen vor?
Drusen sind sehr verbreitet. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass etwa 98,8 Prozent der Gesamtbevölkerung zumindest eine kleine Druse aufweisen. Mit zunehmendem Alter nehmen Anzahl und Größe der Drusen zu. Bei Menschen über 75 Jahren lassen sich in rund 60 Prozent der Fälle größere Drusen finden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass alle Betroffenen auch Sehprobleme entwickeln werden.
Welche Arten von Drusen gibt es?
In der Augenheilkunde unterscheiden wir hauptsächlich zwischen zwei Drusentypen, die sich in ihrer Erscheinung, Größe und klinischen Bedeutung unterscheiden.
Harte Drusen
Harte Drusen sind kleine, scharf begrenzte Ablagerungen mit einem Durchmesser von weniger als 63 Mikrometern. Das entspricht etwa der Hälfte des Durchmessers einer Netzhautvene. Sie erscheinen in der augenärztlichen Untersuchung als gut abgrenzbare, graue oder gelbliche Knötchen. Harte Drusen bestehen aus einem granulären, homogenen Material und gelten in den meisten Fällen als normale Alterserscheinung ohne Krankheitswert. Sie beeinträchtigen das Sehvermögen in der Regel nicht.
Weiche Drusen
Weiche Drusen sind größer als harte Drusen, haben unscharfe Ränder und können konfluieren, das heißt ineinander übergehen. Sie bestehen aus amorphem, vesikulärem Material, das Lipide, Glykoproteine und verschiedene Proteine enthält. Weiche Drusen treten zahlreicher auf und gelten als wichtiges Frühzeichen einer beginnenden altersbedingten Makuladegeneration. Sie erfordern eine engmaschigere augenärztliche Kontrolle als harte Drusen.
Kalzifizierte Drusen
Eine weitere Form sind kalzifizierte Drusen, die bei der Fundusuntersuchung einen hochreflektiven, weißlichen Inhalt aufweisen. Diese entstehen durch Einlagerung von Kalziumsalzen und können auf einen längeren Krankheitsverlauf hinweisen.
Woraus bestehen Drusen?
Die Zusammensetzung von Drusen ist komplex und vielfältig. Der Hauptbestandteil sind Lipide, insbesondere Cholesterin, das auch für das charakteristische gelbliche Aussehen der Drusen verantwortlich ist. Darüber hinaus finden sich Kohlenhydrate, Zink sowie verschiedene extrazelluläre Matrixbestandteile.
Wissenschaftler konnten mittlerweile mindestens 129 verschiedene Proteine im Inneren von Drusen identifizieren. Der Großteil dieser Proteine steht im Zusammenhang mit Entzündungsprozessen oder immun-assoziierten Vorgängen. Auch diverse Zellbestandteile wie Lipofuszin und Melanin sowie komplette Zellen wie dendritische Zellen lassen sich in Drusen nachweisen.
Wie entstehen Drusen?
Die genauen Entstehungsmechanismen von Drusen sind trotz intensiver Forschung noch nicht vollständig geklärt. Die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnis geht von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren aus.
Oxidativer Stress und genetische Veranlagung
Es wird angenommen, dass oxidativer Stress und eine entsprechende genetische Veranlagung vorgeschädigte Pigmentepithelzellen als Auslöser für immun-mediierte Prozesse dienen. Dabei scheint das Komplementsystem, ein Teil unseres Immunsystems, eine wichtige Rolle zu spielen. Bestimmte Genmutationen stehen nachweislich mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Drusen und altersbedingter Makuladegeneration in Verbindung.
Altersbedingte Veränderungen
Mit zunehmendem Alter nimmt die Effizienz der Zellprozesse im Auge ab. Der Stoffwechsel der Photorezeptorzellen und des retinalen Pigmentepithels verlangsamt sich, wodurch es zur Ansammlung von Stoffwechselabfallprodukten kommt. Bei jüngeren Menschen werden diese Abbauprodukte normalerweise durch die Bruch-Membran geschleust und von der Aderhaut absorbiert. Im höheren Alter ist dieser Abtransport durch eine altersbedingt verdickte Bruch-Membran erheblich vermindert.
Lebensstilfaktoren
Auch Lebensstilfaktoren können das Risiko der Drusenbildung erhöhen. Rauchen, schlechte Ernährung, Bewegungsmangel und übermäßige Sonneneinstrahlung begünstigen die Entstehung von Drusen und können deren Entwicklung beschleunigen.
Welche Symptome verursachen Drusen?
In den meisten Fällen verursachen Drusen selbst keine Symptome und werden bei einer routinemäßigen Augenuntersuchung zufällig entdeckt. Solange nur ein Auge betroffen ist, werden Veränderungen oft nicht bemerkt, da das gesunde Auge die Sehleistung kompensiert.
Mögliche Sehbeeinträchtigungen
Nur bei einer stark ausgeprägten Anzahl an Drusen kann es zu folgenden Beschwerden kommen:
Störungen der Kontrastempfindlichkeit: Betroffene bemerken, dass sie Objekte bei schwachem Licht oder bei geringem Kontrast schlechter erkennen können. Dies macht sich besonders beim Autofahren in der Dämmerung oder beim Lesen bei ungünstigen Lichtverhältnissen bemerkbar.
Beeinträchtigung des Farbsehens: Die Fähigkeit zur genauen Farbwahrnehmung kann abnehmen. Farben wirken möglicherweise blasser oder weniger intensiv als früher.
Verzerrte Linien: Bei der Ansammlung größerer Drusen können gerade Linien wellig oder verzerrt erscheinen. Dieses Phänomen wird als Metamorphopsie bezeichnet und sollte umgehend augenärztlich abgeklärt werden.
Dunkle oder leere Bereiche im zentralen Sichtfeld: Dies ist ein kritisches Zeichen einer Makula-Beteiligung und erfordert eine sofortige augenärztliche Untersuchung, da es auf eine Verschlechterung oder Atrophie hinweisen kann.
Wie werden Drusen diagnostiziert?
Die Diagnose von Drusen erfolgt durch verschiedene moderne Untersuchungsmethoden in der Augenarztpraxis.
Fundusuntersuchung und Spaltlampenuntersuchung
Mit einem speziellen Augenspiegel und einer Lupe betrachtet der Augenarzt den Augenhintergrund und damit die Netzhaut. Drusen sind dabei als gelblich-weiße Ablagerungen sichtbar. Diese Untersuchung ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Zur besseren Beurteilung werden häufig Fundusfotos erstellt, um den Verlauf dokumentieren und Veränderungen im Zeitverlauf beurteilen zu können.
Optische Kohärenztomographie
Die optische Kohärenztomographie, kurz OCT, ist heute das wichtigste Instrument zur Beurteilung von Drusen. Mit dieser modernen Bildgebungstechnologie können die einzelnen Schichten der Netzhaut im hochauflösenden Detail dargestellt und vermessen werden. Die Untersuchung ist non-invasiv, das heißt berührungslos und schmerzfrei.
Im OCT zeigen sich Drusen als Unregelmäßigkeiten in der äußeren Schicht der Netzhaut. Harte Drusen präsentieren sich als Verdickung oder Vorwölbungen des retinalen Pigmentepithels, wobei die Bruch-Membran meist klar abgrenzbar bleibt. Bei weichen Drusen kommt es zu flächigeren Vorwölbungen, die konfluieren können. Das OCT ermöglicht auch die genaue Messung des Drusenvolumens, was für Verlaufskontrollen und Therapieentscheidungen wichtig ist.
Fluoreszenz-Angiographie
Bei Verdacht auf eine Komplikation oder den Übergang in eine feuchte Makuladegeneration kann eine Fluoreszenz-Angiographie durchgeführt werden. Dabei wird ein unschädlicher Farbstoff in die Armvene gespritzt, der sich in den Gefäßen der Netzhaut verteilt. Über eine spezielle Kamera kann der Arzt dann Gefäßveränderungen, Flüssigkeitsansammlungen oder neugebildete Blutgefäße beurteilen.
Sehtests und Funktionsuntersuchungen
Verschiedene Sehtests ergänzen die bildgebenden Verfahren. Der Amsler-Gitter-Test kann Verzerrungen im zentralen Sichtfeld aufdecken. Mit der Mikroperimetrie lässt sich die Empfindlichkeit der Netzhaut an verschiedenen Stellen messen. Kontrastsehen und Farbsehen können gezielt geprüft werden, um funktionelle Einschränkungen zu erkennen.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Drusen und Makuladegeneration?
Drusen gelten als Frühzeichen der altersbedingten Makuladegeneration, kurz AMD. Die AMD ist in Deutschland die häufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen bei Menschen über 50 Jahren. Etwa 4 Millionen Menschen sind betroffen.
Von der Drusenmakula zur trockenen AMD
Das Vorhandensein von weichen Drusen mit oder ohne Pigmentverschiebungen charakterisiert das Krankheitsbild der altersbedingten Makulopathie, auch Drusenmakula genannt. Wenn es über einer Druse zu einer kompletten Degeneration und Atrophie des Pigmentepithels kommt und damit einhergehend die darüberliegenden Photorezeptoren degenerieren, spricht man vom Beginn einer altersbedingten Makuladegeneration.
Bei etwa 85 Prozent der AMD-Patienten liegt die trockene Form vor. Diese entwickelt sich langsam über Jahre hinweg. Die Drusen können sich dabei im Laufe der Zeit verändern, größer werden oder auch wieder verschwinden. Interessanterweise verschwinden etwa 26 Prozent der Drusen im mittleren Stadium der Erkrankung wieder, was jedoch mit einem erhöhten Risiko für das Fortschreiten zu einer fortgeschrittenen AMD verbunden ist.
Übergang zur feuchten AMD
Drusen können jederzeit Gefäßneubildungen der darunterliegenden Aderhaut auslösen. Diese neuen Blutgefäße wachsen unter der Netzhaut und können sie anheben. Da diese Gefäße durchlässig sind, können Blut und Flüssigkeit in die Netzhaut sickern und die Zellen schädigen. Dieses Stadium nennt man neovaskuläre oder feuchte AMD. Sie macht etwa 15 Prozent aller AMD-Fälle aus, ist aber für den Großteil der schweren Sehverluste verantwortlich.
Risikobewertung
Nicht jede Druse führt zu einer AMD. Kleine harte Drusen haben in der Regel keinen Krankheitswert. Das Risiko steigt jedoch mit der Größe und Anzahl der Drusen sowie bei Vorliegen von Pigmentveränderungen. Besonders aufmerksam sollte man bei großen weichen Drusen sein, die konfluieren. Eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle ermöglicht es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls rechtzeitig zu handeln.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Lange Zeit gab es keine wirksame Behandlung für Drusen und die frühe trockene AMD. Dies hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert.
Photobiomodulation – Die erste zugelassene Behandlung
Im November 2024 hat die amerikanische Food and Drug Administration die Photobiomodulation mit dem Valeda Light Delivery System als erste Behandlung für die frühe und mittlere trockene AMD zugelassen. Diese Therapie war bereits seit 2018 in Europa CE-zertifiziert und wird mittlerweile an zahlreichen Standorten weltweit angewandt.
Wie funktioniert die Photobiomodulation?
Die Photobiomodulation ist eine berührungslose und schmerzfreie Lichttherapie. Das Valeda-System verwendet drei spezifische Wellenlängen: gelbes Licht (590 Nanometer), rotes Licht (660 Nanometer) und nahinfrarotes Licht (850 Nanometer). Diese Wellenlängen wurden gezielt ausgewählt, da sie die Stoffwechselleistung der durch die AMD beeinträchtigten Zellen stimulieren können.
Das Licht wird auf die erkrankten Bereiche der Makula projiziert und aktiviert native zelluläre Moleküle. Diese Aktivierung kann biochemische Reaktionen und Stoffwechselprozesse in den Zellen beeinflussen. Besonders die Mitochondrien, die Energiekraftwerke der Zellen, werden angeregt, wodurch die zelluläre Gesundheit und Funktion verbessert werden kann.
Wie läuft die Behandlung ab?
Eine bewährte Behandlungsform besteht aus neun aufeinanderfolgenden Sitzungen innerhalb von zwei Wochen. In jeder Sitzung werden beide Augen zweimal abwechselnd behandelt: zunächst 35 Sekunden mit gepulstem gelbem und infrarotem Licht bei offenen Augen, dann 90 Sekunden mit kontinuierlichem rotem Licht bei geschlossenen Augen. Eine Sitzung dauert weniger als fünf Minuten pro Auge.
Die Behandlung ist sehr sicher. Unmittelbar nach der Anwendung nehmen Patienten ein Nachbild wahr, das durch das Licht hervorgerufen wird. Dieses ist harmlos und verschwindet nach kurzer Zeit wieder. Zwei bis drei Monate nach der ersten Therapieserie sollte eine Nachuntersuchung erfolgen, um zu beurteilen, ob weitere Behandlungen sinnvoll sind.
Welche Erfolge zeigen Studien?
Mehrere wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit der Photobiomodulation. Die Sehschärfe verbesserte sich in Studien durchschnittlich um 5 bis 6 Buchstaben auf der Sehtafel. Auch die Kontrastempfindlichkeit zeigte signifikante Verbesserungen. Besonders beeindruckend ist die nachgewiesene Reduktion des Drusenvolumens. Die funktionellen und strukturellen Verbesserungen halten über mehrere Monate an.
Eine 2024 auf der Jahrestagung der American Society of Retina Specialists vorgestellte Zwei-Jahres-Studie zeigte, dass Photobiomodulation das Risiko eines Sehverlustes von mehr als fünf Buchstaben um 53 Prozent reduzieren konnte. Die Therapie hat das größte Erfolgspotenzial bei Patienten im frühen Stadium der trockenen AMD.
Nahrungsergänzungsmittel
Für Menschen mit großen Drusen und erhöhtem AMD-Risiko können Nahrungsergänzungsmittel nach der AREDS-2-Formulierung das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Diese Präparate enthalten eine Kombination aus Vitamin C, Vitamin E, Zink, Kupfer sowie Lutein und Zeaxanthin. Die Einnahme sollte immer in Absprache mit dem Augenarzt erfolgen.
Behandlung der feuchten AMD
Sollten Drusen in eine feuchte AMD übergehen, stehen heute wirksame Behandlungen mit Anti-VEGF-Medikamenten zur Verfügung. Diese Wirkstoffe werden als Injektion ins Auge verabreicht und können das Wachstum abnormaler Blutgefäße hemmen.
Kann man Drusen vorbeugen?
Obwohl die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle spielt, können Sie durch einen gesunden Lebensstil das Risiko für die Entstehung von Drusen und deren Fortschreiten beeinflussen.
Rauchen aufgeben
Rauchen ist einer der wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren für AMD. Das Aufgeben des Rauchens kann das Risiko deutlich senken und sollte höchste Priorität haben.
Gesunde Ernährung
Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren ist, kann den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Gemüse und Obst sollten den Hauptbestandteil der täglichen Nahrung bilden. Besonders empfehlenswert sind grünes Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl, die reich an Lutein und Zeaxanthin sind. Ein- bis zweimal pro Woche sollte Fisch auf dem Speiseplan stehen, um die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zu sichern.
Körperliche Aktivität
Regelmäßige körperliche Bewegung und die Reduktion von Übergewicht können eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs bewirken. Auch die präzise Einstellung eines vorhandenen Bluthochdrucks ist wichtig.
UV-Schutz
Ein wirksamer Schutz vor UV-Strahlung durch das Tragen einer hochwertigen Sonnenbrille kann die Augen vor oxidativem Stress schützen.
Regelmäßige Vorsorge
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die regelmäßige augenärztliche Vorsorgeuntersuchung. Ab dem 40. Lebensjahr sollte alle zwei bis drei Jahre eine umfassende Augenuntersuchung erfolgen, ab dem 60. Lebensjahr jährlich oder nach Empfehlung des Augenarztes.
Häufig gestellte Fragen zu Drusen
Sind Drusen gefährlich?
Kleine harte Drusen sind in der Regel harmlos und eine normale Alterserscheinung. Größere weiche Drusen erfordern jedoch eine engmaschigere Kontrolle, da sie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer AMD anzeigen. Nicht jede Druse führt zwangsläufig zu Sehproblemen.
Können Drusen wieder verschwinden?
Ja, Drusen können sich im Laufe der Zeit verändern oder auch wieder verschwinden. Studien zeigen, dass etwa 26 Prozent der Drusen im mittleren Krankheitsstadium verschwinden. Allerdings kann das Verschwinden von Drusen paradoxerweise mit einem erhöhten Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung verbunden sein. Moderne Computertechnologie kann mittlerweile vorhersagen, welche Drusen ein erhöhtes Risiko haben zu verschwinden.
Wie oft sollte ich zur Kontrolle?
Die Häufigkeit der Kontrollen hängt von der Art und Anzahl der Drusen ab. Bei kleinen harten Drusen reicht oft eine jährliche Kontrolle. Bei größeren weichen Drusen oder zusätzlichen Risikofaktoren kann Ihr Augenarzt kürzere Kontrollintervalle von drei bis sechs Monaten empfehlen.
Was kann ich selbst tun?
Neben einem gesunden Lebensstil ist die Selbstkontrolle wichtig. Der Amsler-Gitter-Test, den Sie auch zu Hause durchführen können, hilft dabei, Veränderungen im zentralen Sichtfeld frühzeitig zu bemerken. Ihr Augenarzt kann Ihnen diesen Test zeigen. Bei neuen Symptomen wie verzerrten Linien oder dunklen Flecken sollten Sie umgehend einen Termin vereinbaren.
Sind beide Augen betroffen?
Drusen können an beiden Augen auftreten, müssen es aber nicht gleichzeitig tun. Häufig ist zunächst nur ein Auge betroffen oder stärker betroffen als das andere. Da das gesunde Auge die Sehleistung des betroffenen Auges kompensiert, werden Veränderungen oft erst spät bemerkt. Deshalb ist die regelmäßige augenärztliche Untersuchung beider Augen so wichtig.
Ist die Diagnose Drusen ein Grund zur Sorge?
Eine Drusen-Diagnose bedeutet nicht automatisch, dass Sie Ihre Sehkraft verlieren werden. Viele Menschen leben jahrzehntelang mit Drusen ohne nennenswerte Seheinschränkungen. Die Diagnose ist vielmehr ein Signal, die Augengesundheit im Blick zu behalten und regelmäßig kontrollieren zu lassen. Mit modernen Behandlungsmöglichkeiten wie der Photobiomodulation können wir heute aktiv eingreifen und das Fortschreiten verlangsamen.
Fazit
Drusen sind ein häufiges altersbedingtes Phänomen, das besondere Aufmerksamkeit verdient. Während kleine harte Drusen meist harmlos sind, können größere weiche Drusen ein Warnsignal für eine beginnende altersbedingte Makuladegeneration sein. Die gute Nachricht ist, dass wir heute mehr Möglichkeiten haben als je zuvor. Mit der Photobiomodulation steht erstmals eine zugelassene Behandlung zur Verfügung, die nicht nur Symptome lindert, sondern nachweislich das Drusenvolumen reduziert und die Sehfunktion verbessert.
Entscheidend ist die frühzeitige Erkennung durch regelmäßige augenärztliche Kontrollen. Je früher Veränderungen erkannt werden, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und die Aussichten, die Sehkraft langfristig zu erhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt über Ihr individuelles Risiko und die für Sie passenden Vorsorgemaßnahmen.